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Kaltbrunner ist jetzt der höchste Katholik

Das Parlament des Katholischen Konfessionsteils im Kanton St. Gallen hat seinen bisherigen Vizepräsidenten, Josef Seliner (Kaltbrunn), zum Vorsitzenden gewählt. Und einmütig gutgeheissen wurde das Budget für 2019.

Linth-Zeitung
21.11.18 - 04:31 Uhr
Leben & Freizeit
Doppelter Grund zum Feiern: Der Gewählte, Josef Seliner, gratuliert seiner Ehefrau zum Geburtstag.
Doppelter Grund zum Feiern: Der Gewählte, Josef Seliner, gratuliert seiner Ehefrau zum Geburtstag.
REGINA KÜHNE

von Arnold B. Stampfli

Der Kaltbrunner Josef Seliner, bisher Vizepräsident, wurde gestern vom Parlament des Katholischen Konfessionsteils im Kanton St. Gallen einstimmig für eine zweijährige Periode zum Vorsitzenden gewählt. Vorgeschlagen worden war Seliner namens der Region Linthgebiet von Hildegard Giger (Rufi), Regionalvorsitzende Linthgebiet im Katholischen Kollegium.

Seliner ist Pädagoge und Aufsichtsperson im Amt für Volksschule und in vielfacher Weise im kirchlichen Bereich engagiert. Respekt und Offenheit seien Schwerpunkte in seinem Leben und Wirken, hiess es anlässlich seiner Wahl. Nach diese erfolgt war, gratulierte die Regionalvorsitzende Giger dem Gewählten und gleichzeitig seiner anwesenden Gattin, die just an diesem Tag ihren 60. Geburtstag begehen konnte, mit je einem Blumenbouquet.

Mehraufwand budgetiert

Als Vizepräsidentin rückte Margrit Hunold-Schoch (Tscherlach), seinerzeit in Schänis aufgewachsen, nach. Und als Präsident der GPK, ebenfalls für zwei Jahre, wurde Thomas Wildhaber-Gmür (Walenstadt) gewählt.

Sachlich stand das Budget des Konfessionsteils (Katholische Landeskirche) für 2019 im Mittelpunkt der Beratungen. Das vorgesehene Defizit rechnet bei 64,014 Millionen Franken Aufwand und 63,783 Mio. Ertrag mit einem Aufwandüberschuss von 230 700 Franken. Für das laufende Jahr ist ein Mehraufwand von 82 300 Franken vorgesehen.

«Man muss das Beste aus den heutigen Gegebenheiten zu machen versuchen.»
Josef Seliner, Präsident Katholisches Kollegium

Zu reden gab bei der Budgetberatung einzig der Vorschlag von Paul Gähwiler-Wick (Henau), zusätzlich 70 000 Franken zugunsten des diözesanen Pfarrblatts einzusetzen. Nachdem der Präsident der Exekutive, Martin Gehrer, den Antrag abgelehnt, jedoch versichert hatte, der Administrationsrat werde die Förderung der kirchlichen Medienarbeit in grösserem Zusammenhang prüfen, zog Gähwiler seinen Antrag zurück. Einhellig bei 4 Prozent belassen wurde die Zentralsteuer auch für das kommende Jahr.

Motion überwiesen

Als eine von 102 Mitunterzeichnern der Motion für ein «Würdevolles Sterben» in den Hospizen in St. Gallen und im Werdenberg forderte Agnes Haag (St. Gallen) Beitragsleistungen des Konfessionsteils. Die Motion hatte bereits an der Vorsitzung im Linthgebiet zu reden gegeben (Ausgabe vom 16. November). In St. Gallen äusserten sich unter anderem Sprecher aus dem Linthgebiet dahingehend, dass die Aufgabe als solche anerkannt werde. Förderung und finanzielle Unterstützung müssten jedoch auf allenfalls bestehende ähnliche Institutionen ausgedehnt werden. Selbst wenn sich solche jenseits der Kantonsgrenzen befinden wie in Hurden oder Feusisberg. Stets würden dort Patienten aus dem Kanton St. Gallen aufgenommen und betreut.

Präsident Gehrer erklärte sich zur Entgegennahme der Motion bereit, wenn aus seiner Sicht wichtige Punkte geändert würden, auch in Richtung Erweiterung auf vergleichbare Institutionen. In diesem Sinn wurde die Motion überwiesen. Der Administrationsrat wird nun eine Vorlage ausarbeiten.

Nach den Wahl- und Sachgeschäften gab das Referat «Herausforderung christlicher Migration» von Arnd Bünker, Leiter des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institutes in St. Gallen, wertvolle Impulse für eine zeitgemässe Seelsorge. Das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut war seinerzeit auf Anregung aus dem Katholischen Kollegium gegründet worden.

Präsident Seliner, der zu Beginn der Sitzung seinem Vorgänger, Paul Gähwiler-Wick (Henau) für sein gradliniges Engagement gedankt hatte, schloss die Sitzung mit der Feststellung, in der Kirche sei manches nicht mehr wie früher. Man müsse jedoch das Beste aus den heutigen Gegebenheiten zu machen versuchen.

Am kommenden Sonntag wird Josef Seliner in Anschluss an den Gottesdienst etwa um 11.45 Uhr in der «Dröschi» in Kaltbrunn in einer schlichten Feier zu Beginn seines Präsidiums gefeiert. Der Anlass ist öffentlich.

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