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Pilzsaison bringt rekordverdächtig viele Steinpilze

Anfangs war es zu trocken, inzwischen spricht Pilzkontrolleur Willy Kuster aber von einer guten Pilzsaison. In der Region gebe es «verrückt» viele Sommersteinpilze. Ein anderer beliebter Pilz lässt sich dagegen selten blicken.

Christine
Schibschid
05.10.18 - 04:35 Uhr
Leben & Freizeit

Mit der Pilzkontrolle im Werkhof in Uznach hat Willy Kuster dieses Jahr am 10. August angefangen. Anfangs war der Termin eher dürftig besucht. «Die Leute kamen heuer recht spät, dann kamen aber doch noch viele», sagt Kuster, Pilzkontrolleur für die Gemeinden Schänis, Benken, Kaltbrunn, Gommiswald, Schmerikon und Uznach. Während er in anderen Jahren nur etwa drei Besucher pro Stunde gehabt habe, seien es dieses Jahr eher sieben oder acht gewesen. «Ich habe jetzt schon so viele Kontrollformulare ausgefüllt wie in der kompletten vergangenen Saison.»

Weil die Pilzzeit aber spät startete, musste der Pilzverein March und Umgebung Mitte September seine Pilzausstellung absagen. «Da gibt es immer etwas zum Probieren, wir haben aber einfach nichts gefunden», so Präsident Kuster.

Steinpilze gedeihen prächtig

Auffallend sei, dass es diese Saison besonders viele Sommersteinpilze gebe. «Warum, kann ich mir auch nicht erklären», sagt Kuster. «Die Leute sind wie verrückt mit denen in die Kontrolle gekommen.» Auch er selbst habe festgestellt: «Das war kein Suchen mehr, sondern eher ein Sammeln.» Sommersteinpilze gebe es dieses Jahr auch über einen recht langen Zeitraum. Relativ wenige Leute hätten dagegen Eierschwämme bei der Kontrolle vorgezeigt. Auch er selbst habe in der Region kaum welche gefunden. «Vielleicht war es ihnen zu trocken», sagt Kuster.

Insgesamt könne man inzwischen von einer guten Pilzsaison sprechen. «Aktuell haben wir eine schöne Vielfalt.» Auch das Saisonende rückt aber näher. «Wenn es ein- oder zweimal Frost gibt, ist mit den Röhrlingen wie dem Steinpilz Schluss», so Kuster. Die Saison könne aber noch bis in den November hinein andauern.

Von Vergiftungen durch Pilze hat Kuster nichts gehört. Auch beim Spital Linth gab es keine Notfälle. Die Beratungsstelle Tox Info Suisse hatte nicht mehr zu tun als sonst. Bislang meldeten sich dort schweizweit etwas weniger Leute als 2017 wegen Verdachts auf Pilzvergiftungen. In beiden Jahren riefen bis zum jetzigen Zeitpunkt gut 400 Personen an. Die Zahl der Anrufe aus dem Kanton St. Gallen stieg jedoch: 2018 meldeten sich bislang gut 20 Personen, im Vorjahr waren es zum jetzigen Zeitpunkt erst knapp 15.

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