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Vom «Nest» aus das Wild beobachten

Im Wildtierschutzgebiet Freiberg Kärpf sind diese Woche drei Beobachtungsstationen installiert worden. Diese sind Teil des Projekts «Freiberg Wunder Natur». Die neuen Aussichtsplattformen sollen das älteste Wildtierschutzgebiet Europas touristisch aufwerten.

Südostschweiz
23.09.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Die Wildbeobachtungsstation auf der Bischofalp in Elm wird Teil für Teil zusammengebaut.
Die Wildbeobachtungsstation auf der Bischofalp in Elm wird Teil für Teil zusammengebaut.
PRESSEBILD

Bei idealem Wetter wurden am Mittwoch die Bauteile für die drei neuen Wildbeobachtungsstationen im Freiberg Kärpf ins Gebiet geflogen. Auf der Bischofalp, der Mettmen-Alp und der Nideren Alp Oberstafel wurden Holzkonstruktionen Stück für Stück zusammengeschraubt.

Die Beobachtungsstationen, die einem überdimensionalen Vogelnest ähneln, sind für die Besucher frei zugänglich und können selbstständig genutzt werden. Das Innenleben der Stationen soll demnächst mit Informationen zu den Wildtieren ausgestattet werden. Sie sollen den Besuchern helfen, sich mit der Ökologie und der Biologie der Arten im ältesten Wildtierschutzgebiet Europas auseinanderzusetzen.

Im Frühling 2019 sollen die drei Holzkonstruktionen offiziell eröffnet werden.

«Die Krönung» des Projekts

Die Wildbeobachtungsstationen sind Teil des Projekts «Freiberg Wunder Natur», das die Luftseilbahn Kies-Mettmen AG zusammen mit 15 Leistungsträgern und Partnern im Jahr 2015 initiiert hat. Mit Geldern von Bund und Kanton konnten während drei Jahren verschiedenste Teilprojekte realisiert werden: etwa das Duftbuch «Geissbock Charly im Freiberg Kärpf» oder geführte Wildbeobachtungstouren. Die Krönung bildeten nun diese Wildbeobachtungsstationen, die unter anderem dank der Unterstützung der Schweizer Berghilfe und zahlreicher Sponsoren gebaut werden konnten, so die Initianten.

Bevor mit der Umsetzung der Wildbeobachtungsstationen gestartet werden konnte, wurde in den Jahren 2016 und 2017 der Zürcher Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften eine Machbarkeitsstudie zur Freizeitnutzung und zum Wildtierschutz in Auftrag gegeben. Dies, weil der Einklang von Tourismus, Natur und Landschaft ein wichtiges Anliegen aller Beteiligten darstellte.

Höchste Priorität bei der Wahl des Standorts genoss folglich der Schutz des Lebensraums für die Fauna. Weiter wurde entschieden, die drei Holzkonstruktionen mit Schraubenfundamenten zu befestigen, um einen möglichst geringen Eingriff in Landschaft und Vegetation zu gewährleisten. Ebenso wurden bei der Standortwahl die Chancen für die Wildtiersichtung sowie die Zugänglichkeit für den Besucher berücksichtigt.

Die Umsetzungsidee der Beobachtungsstationen stammt von der Erlebnisplan GmbH aus Luzern. Hergestellt wurden die drei Stationen aus heimischem Douglas von der Glarner Holzbaufirma Zweifel in Ennenda.

Fakten und Zahlen zu den drei neuen Wildbeobachtungsstationen

  • Die verwendete Holzart für Konstruktion und Verkleidungen: Douglas aus dem Linthgebiet, eingeschnitten in einer Sägerei in Glarus Süd
  • Die Masse der Plattformen: Eine rund sechs Quadratmeter grosse Fläche auf einer Höhe von knapp 6 Metern
  • Das Gewicht: zirka 3 Tonnen
  • Die Kosten: 100 000 Franken
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