×

In 240 Sekunden über Rapperswil-Jona fliegen

Mit einem «Stadtporträt im Zeitraffer» stellt Mischa Bauckhage aus Rapperswil-Jona seine Heimatstadt von einem anderen Blickwinkel aus vor. Monatelang drehte der Schüler für seine Maturaarbeit an verschiedenen Standorten in der Stadt. Die grosse Datenmenge zwang am Ende sogar seinen Computer in die Knie.

Südostschweiz
08.08.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Mischa Bauckhage drehte mit seinem Projekt am Rad der Zeit.
Mischa Bauckhage drehte mit seinem Projekt am Rad der Zeit.
MARKUS TIMO RÜEGG

Die Stadt während 24 Stunden in 240 Sekunden zeigen: Das war das Ziel der Maturaarbeit von Mischa Bauckhage. Der 18-Jährige machte für sein «Stadtporträt im Zeitraffer» Aufnahmen von Rapperswil-Jona aus verschiedenen Perspektiven. «Ich wollte die Stadt von einer Seite zeigen, die man sonst eher weniger kennt», erklärt Bauckhage. Bereits seit einigen Jahren gehören Filmen und Fotografieren zu seinen Hobbys. Inspiriert für seine Abschlussarbeit wurde der Rapperswiler vom Kurzfilm «Zurich by night». «Auch mein Clip beginnt in der Nacht», sagt er.

Computer zu schwach

Bevor er mit dem Filmen begann, schrieb Bauckhage ein Drehbuch für sein Projekt. «Ich hielt darin vor allem fest, aus welchen Perspektiven ich was filmen möchte», erklärt er. «Nachdem ich die ersten Aufnahmen gemacht hatte, entwarf ich einen Zeitstrahl. Mit diesem konnte ich genau sehen, welche Motive mir noch fehlten.»

Die Aufnahmen machte Bauckhage mit seiner eigenen Kamera und einer Drohne. «Ich stellte meine Kamera jeweils an einem Ort auf und liess sie für mindestens eine Stunde mehrere Bilder machen. Diese bearbeitete ich im Nachhinein und fügte sie zu einem Clip zusammen.»

Schwierigkeiten hatte Bauckhage bei der Verarbeitung seiner Bilder. «Mein Computer war zu schwach und mit der Datenmenge überfordert», erklärt er. «Während der Bearbeitung musste ich deshalb immer wieder warten, bis der Computer nachkam.»

Unterstützung erhielt der 18-Jährige vor allem in Form von Möglichkeiten, um an speziellen Orten filmen zu können. «Beim Eis-Zwei-Geissebei konnte ich von der ehemaligen Bibliothek aus den Hauptplatz fotografieren, und für die Nachtaufnahmen vom Etzel aus durfte ich sogar im Restaurant ‘Luegete’ übernachten», sagt er. Auch die Musik für sein Video sei ihm gratis zur Verfügung gestellt worden.

Schlussspurt unter Zeitdruck

Weil Bauckhage nicht nur verschiedene Tageszeiten, sondern auch unterschiedliche Jahreszeiten in seinem Film zeigen wollte, begann er bereits Anfang 2017 mit dem Aufnehmen der ersten Sequenzen. Gegen Ende der Arbeit sei er aber trotzdem etwas in Zeitdruck geraten. «Ich habe den Aufwand für die Arbeit unterschätzt», gibt Bauckhage zu. «In den Herbstferien musste ich jeden Tag noch ein paar Aufnahmen machen.» Besonders an regnerischen Tagen habe er eigentlich keine Lust gehabt, nach draussen zu gehen. «Aber Bewölkung und Regen sind für die Aufnahmen interessanter als Sonnenschein.»

Die schriftliche Arbeit sei vor allem eine Prozessdokumentation. «Das unterscheidet sie auch von anderen Maturaarbeiten», erklärt er. «Viele meiner Mitschüler haben eine theoretische Arbeit über ein Thema erfasst. Ich habe am Ende jedoch ein Produkt.»

Trotz seines aufwendigen Einsatzes überrasche Bauckhage die hohe Punktzahl, die er für seine Maturaarbeit erhielt. «Ich hätte nie mit der Note sechs gerechnet», sagt er. «Doch natürlich nehme ich diese Bewertung gerne an.» Nach seinem Maturaabschluss möchte Bauckhage ein Zwischenjahr machen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR