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Lehrlinge erklären, wie sie die Welt retten wollen

Die Umweltstiftung My Climate lud zur Prämierung von Lehrlingsprojekten in die Hochschule für Technik Rapperswil. Die vier Siegerprojekte zum Thema Umweltschutz überzeugten durch erstaunliche Praxisnähe – und beinahe professionelle Präsentation.

Jérôme
Stern
08.06.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Oliver Zaugg und Miro Pauli (Mitte, von links) freuen sich.
Oliver Zaugg und Miro Pauli (Mitte, von links) freuen sich.
JÉRÔME STERN

Grosse Ehre für die zwölf Lehrlingsteams aus der ganzen Schweiz: Gestern durften sie in der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) ihre Umweltprojekte präsentieren. Die Teams hatten sich am Wettbewerb Energie und Klimawerkstatt der Stiftung My Climate beteiligt – und wurden von insgesamt 157 Bewerbern in die Endrunde eingeladen. Klar war, dass alle Bewerber mit ihren Ideen die Welt retten wollen. Wobei eine Jury, bestehend aus Wirtschaftsfachleuten und Umweltexperten, über die Preisvergabe entschied.

Lehrlinge an die HSR

Für seine Hochschule sei der Wettbewerb interessant, sagt Henrik Nordborg, HSR-Studiengangleiter Erneuerbare Energien und Umwelttechnik. «Lehrlinge, die in Eigeninitiative solche Projekte entwickeln, würden wir gerne an der HSR haben», sagt Nordborg, während er durch die Aula schlendert. Dort erklären Mitglieder der Wettbewerbsteams Anwesenden ihre Ideen. Auch Kai Landwehr, Marketingleiter von My Climate, unterhält sich mit Jugendlichen. Seine Freude angesichts des grossen Interesses am Wettbewerb ist offensichtlich. Tatsächlich sind neben rund 200 Jugendlichen auch Vertreter aus Wirtschaft und Umweltschutz anwesend.

Naheliegende, einfache Lösungen

Schliesslich ist es soweit: Auf der Bühne präsentieren die zwölf Teams hintereinander ihre Projekte – eingeteilt in die Kategorien Planung, Energie, Innovation sowie Sensibilisierung.

In der letzteren Kategorie gewinnt das Team von Tim Stadelmann, Matthias Roth, Sonja Helfer und Marcel Zihlmann. Ihre Vision: weniger Verbrauch von Papierhandtüchern nach dem Händewaschen. Es klinge nach einer simplen Idee, sagt Landwehr bei der Würdigung, doch habe die Idee viel Potenzial. Dies bekräftigen auch die ausgezeichneten Lehrlinge. Bei der Emmi konnten sie auch die Firmenleitung von ihrer Idee überzeugen. Auffallend ist, wie naheliegend die Siegerprojekte sind. Alle schlagen einfach umsetzbare Massnahmen vor. So auch das Projekt Ecowork der Maurerlehrlinge Oliver Zaugg und Miro Pauli. Sie ärgerten sich über die Energieverschwendung an Baustellen. So kamen sie auf die Idee, auf dem Dach von Baubaracken ein Dach aus Solarzellen zu installieren. «Auf einer Baustelle braucht es viele Maschinen, deren Akku könnte man einfach mit Solarstrom aufladen», sagt Zaugg. Die beiden gewinnen den Preis über 1000 Franken in der Kategorie Innovation.

Grosse Begeisterung im Publikum

Genauso einleuchtend ist das Siegerprojekt der Kategorie Planung von den Polymechanikerlehrlingen Janik Mathys und Kim Schulze: Sie schlagen vor, die Büros im Winter nur auf 20 Grad zu heizen. «Wenn man bei vier Wohnungen die Temperatur von 24 auf 20 Grad reduziert, entspricht das energetisch einem Flug von Zürich nach New York und zurück.»

Sieger in der Kategorie Energie wird das Projekt von Joël Gruber, Sandro Wernli und Nikita Stutz. Ihre Idee: Häuser mit «intelligenten» Netzwerken für Strom auszustatten und so deren Verbrauch zu senken.

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