Wie gut kennt Ihr die Schweizer Dialekte?
Bereits im Kanton Graubünden gibt es unterschiedliche Dialekte. Schaut man über die Kantonsgrenze hinaus, sind es noch unzählige mehr. Neuerdings könnt Ihr in einem Online-Spiel testen, wie gut Ihr Euch mit den Schweizer Dialekten auskennt.
Bereits im Kanton Graubünden gibt es unterschiedliche Dialekte. Schaut man über die Kantonsgrenze hinaus, sind es noch unzählige mehr. Neuerdings könnt Ihr in einem Online-Spiel testen, wie gut Ihr Euch mit den Schweizer Dialekten auskennt.
Wir Schweizer sind nicht nur Meister, wenn es um die Vielfalt der Dialekte geht, wir behaupten auch zu wissen, in welcher Region welcher Dialekt gesprochen wird. Wie gut die Schweizer ihre verschiedenen Dialekte tatsächlich erkennen, erforschen momentan Linguisten der Universität Zürich. Mit ihrem neu entwickelten Online-Spiel wollen sie die Bevölkerung einbeziehen, die sich damit aktiv an der Dialektforschung beteiligen kann.
Dialekte lokalisieren können
Im Zentrum des vom Nationalfonds geförderten Projekts steht das Online-Spiel «Tour de Suisse: din dialäkt», bei dem Teilnehmende Dialekte anhand von Hörbeispielen aus verschiedenen Regionen erkennen sollen. Das Spiel enthält zwei Schwierigkeitsstufen: Im Einstiegslevel wird das Hörbeispiel einem von vier möglichen Kantonen zugeordnet, im Expertenlevel hingegen müssen die gehörten Dialekte möglichst genau auf der Karte lokalisiert werden. Je genauer dabei das Ergebnis, desto mehr Punkte gibt es zu gewinnen.
«Die durch das Spiel gewonnenen Daten sollen Aufschluss darüber geben, wie gut Schweizer ihre Dialekte aufgrund von Hörbeispielen erkennen können», wird Marianne Hundt, Projektleiterin am Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik in einer Medienmitteilung zitiert.
Hörbeispiele im Dialekt aufschreiben
Teilnehmende können die Dialektforschung direkt unterstützen, indem sie die gehörten Beispiele im Dialekt aufschreiben. «Da es für den geschriebenen Dialekt derzeit keine allgemein gültigen Regeln gibt, können wir so das Spektrum an Schreibweisen erfassen, die als schriftliche Wiedergabe des Schweizerdeutschen gelten», erklärt die UZH-Professorin.
Ausserdem steht Nutzern ein moderiertes Forum zur Verfügung: Hier können sie konkrete Beispiele aus dem Spiel kommentieren, aber auch allgemeine Themen besprechen wie die Beliebtheit verschiedener Dialekte. Gemeinsam mit ihrem Team wird Hundt auch untersuchen, inwiefern Alter, Geschlecht und räumliche Nähe beziehungsweise Distanz zu anderen Dialekten relevant sind für die Dialekterkennungskompetenz.
Bewusstsein für sprachliche Vielfalt fördern
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden der Öffentlichkeit zugängig gemacht – im Rahmen eines monatlichen Newsletters und mittels sozialer Medien, «denn der Austausch zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft ist zentral für unser Projekt», sagt Hundt.
Durch die spielerische Auseinandersetzung mit Unterschieden zwischen Dialekten und ihren Charakteristika kann ein neues Bewusstsein für sprachliche Vielfalt in der Schweiz entstehen. Gleichzeitig ermöglicht die Zusammenarbeit von Forschenden und Laien Einblicke in die Wahrnehmung von Dialekten. (so)
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